Distanzierung vom Artikel „Nie wieder so ein schweigendes Deutschland“ von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann auf www.nrhz.de
Der Aachener Friedenspreis e.V. distanziert sich von Äußerungen innerhalb des Artikels „Nie wieder so ein schweigendes Deutschland“ auf www.nrhz.de, die an mehreren Stellen Vergleiche der israelischen Politik mit dem verbrecherischen Regime der Nationalsozialisten anstellen.
Sachliche und angemessen formulierte Kritik am Handeln der israelischen Regierung gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern ist wichtig und angebracht, jedoch ist es aus Sicht des Aachener Friedenspreis e.V. nicht hinnehmbar, das israelische Regierungshandeln mit der Vernichtungspolitik des Dritten Reichs zu vergleichen. Dieser unhistorische Vergleich relativiert die Greueltaten des deutschen Faschismus und eignet sich nicht, den Konflikt im Nahen Osten annähernd zu beschreiben. Der Vorstand des Aachener Friedenspreises distanziert sich daher von dieser immer wieder die Grenzen zum Antisemitismus überschreitenden Kritik. Gleichzeitig fordern wir beide AutorInnen unmissverständlich dazu auf, ihre Artikel ohne den Verweis auf ihre Mitgliedschaft im Aachener Friedenspreis zu veröffentlichen. Hierdurch wird der vereinsschädigende Eindruck erweckt, als handele es sich bei der Darstellung um eine vom Aachener Friedenspreis autorisierte oder veröffentlichte Meinung. Das Gegenteil ist richtig.
Öffentliche Positionierungen sind legitimiert durch die Vereinsorgane. Dies sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung des Aachener Friedenspreises. Einzelne Mitglieder können nicht im Namen des Aachener Friedenspreises Veröffentlichungen vornehmen und auch nicht durch den Verweis auf die Mitgliedschaft diesen Eindruck suggerieren.
Berechtigte Kritik am staatlichen Handeln Israels kann und muss ohne relativierende Bezüge zum Holocaust artikuliert werden, wie zahlreiche Mitglieder des Vereins im umfassenden Seminar „Herausforderung Antisemitismus“ im Januar 2012 einvernehmlich festhielten. Resultierend aus dem Aufarbeitungsprozess der damaligen Debatte distanziert sich der Verein von jeglichem Antisemitismus.