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Barbara Lee (USA)

US-Kongressabgeordnete für Kalifornien

Barbara Lee, US-Kongressabgeordnete der Demokraten, wurde ein Jahr nach den Terroranschlägen des 11. Septembers mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Ausschlaggebend für ihre Wahl war ihr jahrelanges, konsequentes Handeln gegen den Krieg sowie ihre wackere, weit blickende und zukunftsorientierte Ablehnung der so genannten Bush-Doktrin.

Barbara Lee war seit dem Jahr 1998 Abgeordnete im Repräsentantenhaus. Sie vertrat den 9. Bezirk Kaliforniens. Bereits 1998 stimmte sie mit vier weiteren Abgeordneten gegen die Bombardierung des Irak. Als im Jahr 1999 der Krieg gegen Jugoslawien drohte, war sie die Einzige, die dagegen stimmte. Genauso blieb sie, in der Abstimmung zur Kriegsermächtigung des Präsidenten im Jahr 2001, allein mit ihrer Anti-Kriegs-Einstellung. Barbara Lee steht repräsentativ für das „andere Amerika“. Das Amerika, welches sich gegen diesen Krieg stellte und das zugleich gegen das beängstigende Klima des Abbaus von elementaren Bürgerrechten kämpfte, welches sich seit dem 11. September in den USA breit gemacht hatte.

Begründung für die Friedenspreisverleihung

Barbara Lee, US-Kongressabgeordnete der Demokraten, wird in diesem Jahr, mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Dabei wird Frau Lee besonders geehrt für ihr jahrelanges, konsequentes Handeln gegen Krieg sowie für ihre mutige, weitblickende und zukunftsorientierte Ablehnung der Ermächtigung des amerikanischen Präsidenten, den „Krieg gegen den Terror“ mit allen Mitteln führen zu können.

Barbara Lee ist seit 1998 Abgeordnete im Repräsentantenhaus. Sie vertritt den 9. Bezirk Kaliforniens. Bereits 1998 stimmte sie mit vier weiteren Abgeordneten gegen die Bombardierung des Irak. 1999, angesichts des Krieges gegen Jugoslawien, war ihre Stimme die einzige, die sich gegen diesen NATO-Krieg erhob. 2001 stimmte sie schließlich ganz allein gegen die Kriegsermächtigung des Präsidenten.

Mit der Auswahl und der Würdigung unserer Preisträger 2002 setzen wir erneut ein dringend gebotenes, eindeutiges Zeichen gegen den Krieg. Barbara Lee repräsentiert das „andere Amerika“. Ein Amerika, das sich gegen diesen Krieg stellt und das zugleich gegen ein beängstigendes Klima des Abbaus von elementaren Bürgerrechten kämpft, das sich seit dem 11. September in den USA breit gemacht hat. Ähnlich wie zu Zeiten des McCarthyanismus sind alle Kritiker dieses Krieges „unamerikanischer Umtriebe“ verdächtig und werden bis in den persönlichen Bereich hinein erheblichen Repressionen ausgesetzt. Mut zu solcher Zivilcourage ist heute dringender denn je gefragt – nicht nur in den USA, sondern auch in der Bundesrepublik.

Während der Abstimmung gab Frau Lee zu Protokoll: „Ich habe heute ein schweres Herz, ein Herz, das mit trauernder Sorge für die Familien und Lieben der Getöteten und Verwundeten dieser Woche angefüllt ist. Nur ein kompletter Narr oder ein extrem grausamer Mensch würde Trauer nicht verstehen, die unser Volk und Millionen in aller Welt beherrscht. Der 11. September hat die Welt verändert. Unsere tiefsten Ängste suchen uns heim. Dennoch bin ich überzeugt, dass ein militärischer Einsatz weitere Anschläge des internationalen Terrorismus gegen die Vereinigten Staaten nicht verhindern wird. Diese Resolution wird beschlossen werden, obwohl, wie alle wissen, der Präsident auch ohne sie einen Krieg führen kann. Wie schwierig diese Abstimmung auch sein mag, einige von uns müssen auf Zurückhaltung drängen. Unser Land ist in Trauer. Einige von uns müssen sagen: Lasst uns für einen Moment innehalten und die Implikationen unserer Handlungen von heute überdenken, damit die Dinge nicht außer Kontrolle geraten.“

020903_Begründungsrede

020903_Barbara Lee

020903 Laudatio Dahn