Der Aachener Friedenspreis stellt sich vor
Der Sprecher*innenkreis
Hilde Scheidt
Lea Heuser
Benedikt Kaleß
Frank Kreß
Christoph Kriescher
Dieter Spoo
Ralf Woelk
Der Verein wird gerichtlich und außergerichtlich durch zwei der Sprecherinnenkreismitglieder Frank Kreß und Ralf Woelk gemeinsam vertreten.
Gründungserklärung
Frieden ist für uns die Abwesenheit von Krieg, aber gleichzeitig viel mehr als das. Frieden ist eine Grundhaltung, die Interessengegensätze auf den verschiedensten Ebenen so austrägt, daß damit dem Ausbruch von gewaltsamen Feindseligkeiten jeglicher Boden entzogen wird.
Durch den Eintritt der Menschheit ins Atomzeitalter wurde ein neues Denken notwendig, eine neue Qualität von Verantwortung der Menschen, die nicht nur für sich selbst, sondern für künftige Generationen und für den Fortbestand der Erde, auf der Menschen leben können. Wir müssen endlich die Erde als gemeinsamen Lebensraum begreifen, wozu uns Rohstoffverknappung, Umweltgefährdung und ökonomische Rückständigkeit der Entwicklungsländer als Ursache von Konflikten zwingen.
In der Verantwortung für die Zukunft der Menschheit bildet die Sicherung des Friedens den höchsten Wert und ist zugleich Voraussetzung für die Bewältigung der anderen Aufgaben. Allerdings ist der Wunsch nach immerwährender Harmonie eine Illusion: Zu unterschiedlich sind die Interessen und Überzeugungen, und zwar nicht nur zwischen den einzelnen Gruppen und Völkern, sondern auch zwischen den Menschen ungleichen Alters, Geschlechts und verschiedener Teilhabe an Besitz und Macht.
Trotzdem kann nur Frieden heute die Form menschlichen Zusammenlebens sein, auch mit Andersdenkenden, selbst wenn diese vorhandene Normen ändern wollen. Deshalb ist die Kultur des Streites und der Diskussion zu erlernen: Nicht zur Verwischung sozialer, politischer und kultureller Gegensätze, sondern im Bewußtsein gemeinsamer Verantwortung für die Existenz unserer Welt und Umwelt.
Darum mischen wir uns ein, wollen Verantwortung übernehmen, die Regierenden auf unsere Ziele aufmerksam machen, eingefahrenes Machtdenken aufbrechen und friedensfördernde Absichten unterstützen.
Wir wollen daher Frauen, Männer oder Gruppen würdigen und vorstellen, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, der Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu dienen sowie Feindbilder ab- und Vertrauen aufzubauen. Wir wollen Menschen ehren, unabhängig von ideologischen, religiösen oder parteipolitischen Kriterien und unabhängig von ihrer sozialen oder nationalen Zugehörigkeit. Wir wollen sie ehren, wenn sie Frieden gestiftet haben durch Gerechtigkeitssinn, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft (auch Feinden gegenüber); durch Gewaltlosigkeit, Zivilcourage, Tatkraft, Sachlichkeit und Herz.
Zu diesem Zweck stiften 46 Einzelpersonen den Aachener Friedenspreis, der jährlich zum Antikriegstag am 1. September verliehen werden soll.