Aachener Friedenspreis 2024 für Jugendarbeit auf dem Balkan und Omas gegen Rechts
Die Mitglieder des Vereins Aachener Friedenspreis e.V. haben Preisträgerinnen und Preisträger für das Jahr 2024 gewählt. Dieses Jahr geht die seit 1988 bestehende Auszeichnung an die Omas gegen Rechts und YIHR, die Youth Initiative for Human Rights (Jugendinitiative für Menschenrechte).
YIHR bietet in Serbien, Kroatien, Montenegro, dem Kosovo, Bosnien und Herzegowina Programme für Jugendliche an. Damit fördert das Netzwerk die Teilhabe von Jugendlichen an der Demokratisierung der Gesellschaft, die aktive Vergangenheitsbewältigung und die Aufarbeitung der Balkankriege. Junge Menschen sind mit den Kriegsverbrechen der 1990er nicht vertraut, leben aber noch immer damit, dass ihre Seiten Kriegsverbrecher als „Helden“ feiern. Der dadurch wieder zunehmenden Frontenbildung und Radikalisierung wirkt YIHR erfolgreich entgegen.
Die rasant wachsende Bewegung der Omas gegen Rechts setzt sich mit verschiedenen Aktionsformen aktivistisch für Gleichberechtigung und Toleranz sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus ein und stellt sich den rechtsextremen und faschistischen Entwicklungen in Deutschland und den europäischen Ländern entgegen. Sie haben bei allen Altersgruppen einen hohen Stellenwert und erreichen viele Menschen. Die Omas (und Opas) leben den politischen Pluralismus – es sind von ganz links bis konservativ alle Einstellungen vertreten, gemeinsam versammelt hinter dem Ziel, gegen den Rechtsextremismus zu arbeiten. Besonders im Osten Deutschlands erfordert dieses Engagement viel Mut, den der Aachener Friedenspreis explizit würdigen will.
Der Preis an die beiden Gruppen wird am 1. September 2024 ab 19 Uhr in der Aula Carolina verliehen. Auch ein Livestream der Veranstaltung ist wieder geplant.
Seit 1988 zeichnet der Aachener Friedenspreis e.V. alljährlich Menschen und Gruppen aus, die an der Basis und oft aus benachteiligten Positionen heraus für Frieden und Verständigung arbeiten. Die Kriterien sind Teil der Gründungserklärung des Vereins“. Geehrt werden vor allem noch unbekannte Projekte oder Personen, die durch die öffentliche Aufmerksamkeit genauso viel Unterstützung erfahren wie durch das Preisgeld von jeweils 2.000 Euro. Eine Auszeichnung mit dem Aachener Friedenspreis verschafft Initiativen, die für den Frieden arbeiten nicht nur öffentliche Aufmerksamkeit sondern schützt bedrohte und in schwierigen Bedingungen arbeitende Gruppen dadurch auch vor Repressionen und Gewalt.
Der Preis ist meist zweigeteilt und geht entsprechend an zwei verschiedene Initiativen oder Einzelpersonen, die sich von unten für Frieden und Dialog zwischen Konfliktparteien einsetzen. Wer den mit jeweils 2.000 Euro dotierten Preis erhält, entscheidet die Mitgliederversammlung des Vereins. Vorschläge kann aber jeder interessierte Mensch einbringen, egal ob Vereinsmitglied und egal ob aus Aachen oder nicht. Aus den eingehenden Vorschlägen wählt der Vorstand die fünf förderungswürdigsten aus und legt sie der Mitgliedschaft vor. Die Mitgliederversammlung wählt dann die letztendlichen Preisträgerinnen oder Preisträger.