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Peng! Kollektiv

Seit mehr als fünf Jahren sind sie mit Mut, Kreativität und Humor unterwegs. Immer wieder kann man in den Medien und im Internet die Aktivitäten der Gruppe verfolgen.

Peng! ist eine Gruppe von Künstlern, Aktivisten, Handwerkern und Wissenschaftlern aus Berlin. „Peng! ist ein explosives Gemisch aus Aktivismus, Hacking und Kunst im Kampf gegen die Barbarei unserer Zeit“, schreibt die Gruppe auf ihrer Website über sich selbst. Sie infiltrierten mit falschen Identitäten mehrmals Veranstaltungen als Akt zivilen Ungehorsams. Sie arbeiten beispielhaft mit ihren künstlerischen und technischen Ideen für eine andere, gerechtere und friedliche Welt. Sie prangern Ungerechtigkeit an und wenden sich gegen Krieg und Militarisierung sowie die Verführung junger Menschen für den Kriegsdienst
durch die Bundeswehr, ohne ihnen die Gefahren und Risiken zu vermitteln.

Und nochmals Peng! über sich selbst: „…Wir nutzen medienwirksame Wunderwaffen für radikale Botschaften. Peng! ist der Antagonist von Werbeagenturen großer Konzerne. Wir entlarven dreckige Geschäfte, die sich unter hochglänzender Werbung versteckt. Wir hinterfragen die Selbstdarstellung von Konzernen, politische Propaganda und konventionelle Mentalitäten mit subversiven Aktionen und zivilem Ungehorsam. Wir erkunden kreative Methoden für mutigen Protest und bestärken Zivilgesellschaft und etablierte NGOs darin, ihr konventionelles Campaigning um neue Werkzeuge zu erweitern…“

Einige ihrer Kampagnen, die in jüngster Zeit gestartet sind:

Wir haben der Waffenindustrie den Krieg erklärt
80% der Bevölkerung sind gegen Rüstungsexporte. Deshalb haben wir in drei Aktionen der deutschen Waffenindustrie den Kampf angesagt und 1. ihre politischen Unterstützer*innen enttarnt, 2. ihren Ruf ruiniert und 3. sie an die Öffentlichkeit gezerrt. Im Oktober 2016 trafen wir zufällig den damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im Zug und
baten ihn, das Thema Kleinwaffenexporte zum Wahlkampfthema zu machen. Sechs Monate später hat sich die SPD immer noch nicht klar zu dem Thema positioniert, deshalb haben wir es in die Hand genommen,
dem Thema Aufmerksamkeit zu widmen. Gemeinsam mit dem Schauspiel Dortmund haben wir über sechs Monate eine Kampagne entwickelt und überlegt, wie man die öffentlichkeitsscheue Waffenbranche demaskieren und eine Debatte über deutsche Waffenexporte anstoßen kann. Dabei entstanden drei Aktionen:
eine CDU Kampagne gegen Kleinwaffenexporte , ein Rückruf aller Heckler & Koch Waffen in den USA und die Verleihung des Friedenspreis der Waffenindustrie: https://pen.gg/de/campaign/artikel26/

CDU Petition
Bildrechte: Jessica_Graeber

Ein Gesetz gegen Waffenexporte für den Bundestag
Im Artikel 26 des Grundgesetz ist Deutschlands Verpflichtung zum Frieden verankert. „Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig.“ Doch der Geist des Grundgesetzes wird von der laxen und intranspartenten Genehmigungspraxis von Rüstungsexporten verraten. Deutsche Waffen sind in fast allen Krisenregionen der Welt im Einsatz. Damit werden die Profite der Waffenindustrie vor dem friedenspolitischen Anspruch des Grundgesetzes und vor jegliche humanitären Werte gestellt. Wir brauchen ein starkes Bundesgesetz, das Rüstungsexporte reguliert.
Deshalb haben die Peng! Aktivisten fünf Gesetzesentwürfe geschrieben, um das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einem wirksamen Instrument gegen die einflussreiche Waffenlobby zu verwandeln. Sie starteten eine Befragung im Internet. Die Abstimmung lief über sechs Wochen. Wenn ihr bei den Ergebnissen auf die jeweiligen Gesetzestexte klickt, könnt ihr die originalen Texte lesen: https://pen.gg/de/campaign/artikel26/

Wie wollen wir das Kriegswaffenkontrollgesetz verbessern?

  1. Volles Verbot (Gesetzestext) (56%, 1.062 Votes)
  2. Verbot der Ausfuhr von Kriegs- und Kleinwaffen in Drittstaaten ohne Ausnahme (Gesetzestext) (23%, 429 Votes)
  3. Verbot der Ausfuhr von Kriegs- und Kleinwaffen in Drittstaaten mit Ausnahme der Positivliste vom Bundestag (Gesetzestext) (17%, 326 Votes)
  4. Volles Verbot der Ausfuhr von Kleinwaffen, aber alles andere möglich (Gesetzestext) (0%, 9 Votes)
  5. Alles möglich, wenig Chance auf Ausfuhr in Drittstaaten plus Negativliste von Drittstaaten plus Endverbleibskontrolle (Gesetzestext) (4%, 70 Votes)
  6. Alles bleibt, wie es ist (Gesetzestext) (0%, 3 Votes) / Total Voters: 1.899

Peng!  und Schauspiel Dortmund fordern Exportstopp von Kleinwaffen
Im Namen der CDU Wählerbasis forderte das Peng!-Kollektiv mit einer Petition Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, sich für einen Exportstopp von Kleinwaffen einzusetzen. Die Petition wurde schon am ersten Tag über 500 mal unterzeichnet.
„Angesichts der alarmierenden Entwicklung der deutschen Rüstungsexporte hielten wir es für angemessen, die CDU an ihre christlichen Wurzeln und den im Grundgesetz verankerten friedenspolitischen Anspruch zu erinnern.“ sagt Jessica Gräber, Sprecherin des Kollektivs. „Und auch wenn jetzt offenbar geworden ist, dass die Aktion nicht von der CDU Wählerbasis initiiert wurde, möchten wir weiterhin dazu aufrufen, die Petition zu unterstützen, denn das Thema ist aktuell wie nie.“ Das sehen nicht nur das Peng! Kollektiv und Schauspiel Dortmund so. Zwei wichtige christliche Organisationen haben sich jetzt dem Aufruf angeschlossen:
Pax Christi und Ohne Rüstung Leben.
„Kleinwaffen gelten als die Massenvernichtungswaffen der Gegenwart. Sie verursachen“, so der prominente Rüstungsgegner Jürgen Grässlin (Aachener Friedenspreisträger 2011), „etwa 90 Prozent aller Kriegsopfer weltweit.“ Mit Herstellern wie Heckler & Koch besetzt Deutschland eine prominente Position auf dem Weltmarkt von Kleinwaffen.
„Ein generelles Verbot von Kleinwaffenexporten wäre ein starkes Signal, dass die neue Regierung Ethik und Moral vor Profitinteresse zur Grundlage ihrer Waffenexportpolitik erhebt.“ so Jessica Gräber, Mitglied des Peng!-Kollektiv.

Peng! gegen skrupellose Vermieter Die Rückkehr der Entmieteten. (Nov. 2017)
Die Entmieteten kehren zurück, um diejenigen zu plagen, die sie auf die Straße gesetzt haben. Mit  einem Bot riefen Peng!-Mitglieder zwei Wochen lang bei skrupellosen Entmieter*innen an und haben sie mit den
Geschichten der Verdrängten konfrontiert: : https://pen.gg/de/campaign/hauntedlandlord/ Wo Profitmaximierung durch Aufwertung lockt, greifen viele Immobilienfirmen und Hauseigentümer*innen zu skrupellosen Mitteln, um sich ihrer alten Mieter*innen zu entledigen. Entmietungen sind unmenschlich und hinterlassen tiefe Spuren in den Leben der Betroffenen. Viele dieser Geschichten gehen unsichtbar über die Bühne und die Betroffenen bleiben mit den Problemen und ihrer Wut alleine zurück. Während Eigentümer*innen sich bereichern, werden Menschen durch Wohnungsnot in dramatische Lebenskrisen gestürzt und das soziale Geflecht von ganzen Stadteilen zerstört. Zwei Wochen lang riefen wir mit einem Bot auf den Büro- und Privatnummern besonders skrupelloser Immobilienfirmen und Hauseigentümer*innen an und konfrontierten sie mit den Schicksalen der von ihnen verdrängten Menschen. Die Geister der Vergangenheit kehrten zurück, um ihre ehemaligen Vermieter*innen heimzusuchen.

Bundeswehr-Hack
Am 23. November 2015 startete das Kollektiv eine bundesweite Gegenkampagne zur Bundeswehrwerbung der Agentur Castenow. Sie bauten eine Mock-up-Website mit einem ähnlich klingenden Domain-Namen, auf der vor den Gefahren des Krieges und der Bundeswehr gewarnt wurde, anstelle wie auf der Originalseite dafür zu werben, bei der BW zu arbeiten.

Noch viele weitere Kampagnen und Aktivitäten des Kollektivs finden sich unter https://pen.gg/de/kampagnen/

 

Rede von Peng! zur Verleihung des Aachener Friedenspreises


Rede von Christoph Kriescher zur Begründung der Preisverleihung an Concern Universal Colombia und Peng!